Kreta 2006, 09, 11, 12, 14, 15 und 17

GR-Kr-0026-Knossos2017 war bereits unsere siebte Reise auf die größte der griechischen Inseln, Kreta. Schon bei unserem ersten Besuch Kretas haben wir uns Knossos angeschaut, 2012 waren wir zum zweiten Mal dort. Knossos, der wohl berümteste minoische Palast der Insel wurde von John Evans entdeckt. Die Entstehungszeit von Knossos wird auf ca. 1900 v.Chr. datiert. Wie alle anderen minoischen Paläste ist er um einen großen Zentralhof herum angelegt. Mittlerweile sind ca. 800 Räume des Palastes nachgewiesen, man geht aber davon aus, dass der Palast über insgesamt etwa 1300 Räume verfügte. Die wohl spektakulärsten Entdeckungen in Knossos waren die von Evans entdeckten Fresken, die einen Eindruck von der damaligen Kleidung der Minoer vermittelten.

GR-Kr-0014-KnossosEin Ausflug in Sagen und Mythen: Laut Homer herrschte in Knossos der sagenhafte König Minos, der dieser Kultur auch seinen Namen gab. Der Sage nach schenkte Poseidon dem König Minos einen weißen Stier für eine Opferzeremonie, Minos aber hinterging Poseidon indem er diesen Stier seiner Herde zufügte und stattdessen einen anderen Stier opferte. Zeis strafte Minos daraufhin, dass seine Gemahlin den Stier begehrte. Daidalos soll ihr daraufhin eine Kuh gebaut haben damit sie ihrem Verlangen nachgeben konnte. Aus dieser Verbindung soll der sagenhafte Minotaurus entstanden sein. Minos beauftragte Daidalos ein Labyrinth zu bauen um den Minotaurus darin zu verstecken. Den Tod seines Sohnes bei einem sportlichen Wettkampf rächte Minos damit, dass ervon den Athenern jedes Jahr sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen forderte, die dem Minotaurus geopfert wurden. Prinz Theseus aus Athen wollte den Minotaurus töten und mischte sich unter sdie Geiseln. Auf Kreta verliebte er sich in Minos Tochter Ariadne. Mit einem magischen Wollknäuel soll es Theseus gelungen sein, nach der Tötung des Minotaurus wieder aus dem Labyrinth zu entkommen. Mit Ariadne floh er dann auf die Insel Naxos. Interessant an dieser Geschichte ist, dass die Bedeutung von Stieren in der minoischen Kultur nachweisbar ist.

GR-Kr-0156-FestosPhaistos (Festos) ist eine weitere bedeutende Ausgrabungsstätte der minoischen Kultur. Der Palast ist etwa zur gleichen Zeit entstanden wie Knossos (ca, 1900 v.Chr.) und soll nach dem Enkel des Herakles benannt worden sein. Phaistos befindet sich auf einem Höhenrücken über der fruchtbaren Messara Ebene. Bemerkenswert ist, dass trotz einiger Zerstörungen durch Erdbeben und Kriege einige der Bauten aus nachminoischer Zeit erhalten blieben, wie der griechische Rhea-Tempel und Gebäude des oberen Hofes. Einer der bedeutensten Funde in Phaistos ist der sog. Discos von Phaistos, eine gebrannte Tonscheibe mit Tier- und Pflanzenmotiven. Das Original dieser Scheibe befindet sich im Archäologischen Museum in Iraklio (Heraklion).

In der Nähe von Phaistos befindet sich eine weitere sehenswerte Ausgrabungsstätte, der Sommerpalast von Festos Agia Triada. Agia Triada liegt ca. 2km von Phaistos entfernt.

Ewas 20km von Agios Nikolaos liegt Gournia, eine minoische Stadt, die deshalb besonders sehenswert ist, weil man hier sehr deutlich die Bauweise minoischer Stätten studieren kann. Die Gebäude sind auf Steinfundamenten errichtet und aus Stein oder gebrannten Ziegeln gemauert. Sehr schön ist auch zu sehen, wie die Beschaffenheit der Straßen in minoischer Zeit war.

GR-Kr-0132-Arkadi-Kloster-Moni-ArkadiouKreta hat aber nicht nur Zeugnisse aus der Bronzezeit zu bieten. Das Arkadi-Kloster gehört sicher auch zu den Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind. Besonders das Beinhaus hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Man geht davon aus, dass das Kloster etwa im 5. Jahrhundert vom byzantinischen Kaiser Arcadius erbaut wurde. Etwa um 1866 war dieses Kloster eine der Keimzellen des Widerstandes gegen das osmanische Reich, dass im gleichen Jahr vom osmanischen Herr angegriffen wurde. Angeblich soll das Heer aus 15000 Mann bestanden haben. Nach 2 Tagen entschlossen sich die 964 Menschen, von denen ca. 325 Mann kampftauglich waren, den aussichtslosen Widerstand aufzugeben. Um nicht den Osmanen in die Hände zu fallen zogen sich viele der Eingeschlossenen in eine Pulverkammer zurück, die dann gesprengt wurde. Bei der Explosion sollen bis auf ein kleines Mädchen alle Personen umgekommen sein.

In der Nähe von Agios Nikolaos befindet sich auch Lato, eine dorische Stadt, die  etwa im 8. Jahrhundert v.Chr. von den Dorern auf den Ruinen einer minoischen Stadt gegründet wurde. Die Struktur der Stadt mit ihrer Agora und einer Zisterne ist sehr deutlich zu sehen. Der zu Lato gehörende Hafen soll an der Stelle der heutigen Stadt Agios Nikolaos gelegen haben.

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