China 1999

ChinaDie Reise nach China 1999 war ein ganz besonderes Erlebnis. Die als Studienfahrt konzipierte Reise führte uns zunächst nach Beijing wo wir insgesamt sechs Tage verbrachten. Selbstverständlich war der Besuch der Verbotenen Stadt einer der Höhepunkte der gesamten Reise. cn-kaiserpalast2In diesem riesigen Areal befinden sich mehr als 8600 Paläste und Zimmer. Insgesamt regierten von hier 24 Kaiser China. Den Mittelpunkt der Anlage bilden die drei hölzernen Hallen der Harmonie. Der Vorplatz des Zentralgebäudes, der „Halle zur höchsten Harmonie“ fasst ca. 20.000 Personen. Der Kaiserpalast war auch Schauplatz vieler Intrigen, die sich vor allem im hinteren Teil der Anlage, den Wohnräumen des Kaisers, seiner Gartenanlage und den Gemächern der Frauen, Konkubinen und Eunuchen abspielten. Als letzte Regentin ist die Kaiserin Cixi zu nennen, die bis 1908 hinter dem Kaiserthron einen Marionettenkaiser steuerte.

cn-mauer3Ebenso beeindruckend wie die Verbotene Stadt war der Besuch der Chinesischen Mauer dessen nächstgelegenes Teilstück etwa 70 km von Beijing entfernt ist. Die Chinesische Mauer ist das einzige Gebäude, das auch aus dem Weltraum gesehen werden kann. Der von uns besuchte Teil der Mauer, in der Nähe der Stadt Badaling, war perfekt restauriert und beeindruckte uns sehr. Die Länge der Mauer wird auf ca. 6000 km geschätzt. Eine Bauzeit lässt sich nicht beziffern. Baubeginn soll etwa das Jahr 220 v.Chr. gewesen sein. Dieses Bollwerk gegen mongolische Stämme ist ca. sieben Meter hoch und etwa ebenso breit. Aus den Bildern der Chinesischen Mauer wird selten deutlich, wie steil sie teilweise ist. In Sichtweite zueinander sind Türme in die Mauer integriert. Das ermöglichte eine schnelle Nachrichtenübermittlung z.B. durch Leuchtsignale und Fahnen.

cn-minggrabVerbunden mit dem Besuch der Chinesischen Mauer war auch der Besuch der Ming Gräber, in denen 13 der insgesamt 16 Ming Kaiser beigesetzt wurden. Auf dem Weg zu den eigentlichen Gräbern gelangt man zu einem Pavillion mit Stelen. Besonders beeindruckend ist eine Stele, die auf einer Schildkröte (dem Symbol für langes Leben) ruht. Im Anschluss daran betritt man die sog. Geisterstraße, die von Figurenpaaren aus Stein gesäumt ist, und Tiere, mystische Figuren oder Beamte überlebensgroß darstellen. Das eigentliche Mausoleum des dritten Kaisers ist restauriert. Darin befindet sich neben Opferhallen auch der Zugang zum Grab des Kaisers, dass allerdings bisher noch nicht gefunden wurde.

In Beijing steht selbstverständlich auch der Besuch des Tian’an men (Platz des himlischen Friedens) auf dem Pflichtprogramm. Dieser, durch das Massaker vom 4. Juni 1989 berüchtigte Platz beeindruckt durch seine schiere Größe. Das Eingangsportrait wird von einem großen Mao-Portrait und großen, goldenen Schriftzeichen geziert, die „Ewige Ehre den Volkshelden“ bedeuten. Am Rand des Platzes befindet sich das politische Zentrum, die „Große Halle des Volkes“. Der Tian’an men ist aber auch der Platz an dem das Mao-Mausoleum steht. Hier wird der einbalsamierte Mao zur Schau gestellt. Auch noch 1999 befand sich dort eine lange Schlange von Menschen, die den „Großen Vorsitzenden“ betrachten wollten. Schließlich befindet sich noch etwa in der Mitte des Platzes noch eine Gedenksäule, die an die Volkshelden erinnert, die sich für die „Freiheit und das Glück des Volkes“ opferten.

Ein weiteres Highlight war der Besuch des Lama-Tempels (Yonghe-Tempel) in Beijing. Der Tempel besteht aus verschiedenen Hallen und Innenhöfen. Das bauliche Highlight ist  die „Halle des unendlichen Glücks“, in der sich eine ca. 18 Meter hohe Budda-Statue verbirgt. Diese Statue ist aus einem einzigen Sandelholzstamm geschnitzt, der insgesamt 26 Meter lang ist, also ca. 8 Meter tief in den Boden eingelassen ist.

cn-sommerpalast3Zu einem Besuch in China gehört auf jeden Fall der Besuch des Sommerpalastes. Sehr beeindruckend ist der Wandelgang. Er besteht aus 273 Säulenpaaren und ist knapp 730 Meter lang. Neben den vielen Gebäuden fällt vor allem das Marmorschiff auf, dass als Aussichtspunkt für den Kummingsee erstellt wurde. Ein weiteres Highlight ist die Siebzehn-Bogen-Brücke.

cn-operKulturell ist es auf jeden Fall ein Erlebnis, sich eine Chinesische Oper anzuschauen. Für Touristen gibt es besondere (erträgliche) Angebote. Die Musik ist für westliche Ohren sehr gewöhnungsbedürftig, allerdings ist das Geschehen auf der Bühne durch die ausgeprägten Gesten gut zu verfolgen. Zudem werden die Texte mittels eines Laufbandes übersetzt. Insbesondere die akrobatischen Einlagen der Akteure beeindrucken den Zuschauer. Ein weiteres kulturelles Highlight ist der Besuch eines chinesischen Zirkus bzw. Varietes. Die dargebotenen artistischen Leistungen sind einzigartig. Kulturell etwas weniger bedeutend sind die chinesischen Märkte, dennoch ist ein Besuch lohnenswert. Die Vielzahl der angebotenen Waren, von lebendigen Tieren bis hin zu Softwareplagiaten ist ein Erlebnis. Wer auf einem solchen Markt etwas kaufen möchte sollte unbedingt handeln. Auch ohne chinesisch sprechen zu können funktioniert das sehr gut weil die Händler sich darauf eingestellt haben. Preise werden z.B. auf einen Taschenrechner eingetippt oder aufgeschrieben…

cn-sommerpalast2Die Sommerresidenz liegt ca. 250 km nordöstlich von Peijing in Chengde, gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und wurde in der Zeit von 1703 – 1790 erbaut. Neben vielen Pagoden und Templen ist hier der Wandelgang ein besonderes Highlight. Er besteht aus 273 Säulenpaaren und ist ca. 728 Meter lang. Die Dächer des Wandelganges sind aufwändig bemalt. Man gewinnt hier den Eindruck einer Bildergalerie. Neben weiteren Palästen und Templen fällt vor allem das Marmorschiff auf, dass am Rande des Kummingsees als Aussichtsplattform erstellt wurde. Die Goalang-Brücke und die Siebzehn-Bogen-Brücke gehören ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten. Die beiden Brücken kann man mit einem Aussichtsboot anfahren, dass aucheinen sehr schönen Blick auf die Anlage des Sommerpalastes bietet.

 Während unseres Besuchs in China besuchten wir auch einen Seidenraupenfarm. Die Produktion von Seide ist in China immer noch von besonderer Bedeutung. In der Farm selbst konnte man den Entstehungsprozess der Seide sehr anschaulich verfolgen.

cn-konfuziusDer Geburtsort von Konfuzius – Qufu ist ebenfalls ein Erlebnis. In dieser, für chinesische Verhältnisse kleine Stadt mit ca. 640.000 Einwohnern, ist der Konfuziustempel sehenswert, der dort errichtet wurde, wo das Geburtshaus des Konfuzius stand. In Qufu gehört auch der Besuch des Konfuziusgrabes zum Pflichtprogramm.

 Der Kaiserkanal führt von Beijing bis nach Hangzhou und ist mit ca. 1800 km und einer Breite von bis zu 40 Meter eine der größten künstlichen Wasserstraßen der Welt. Das Leben in den Orten an diesem Kanal spielt sich oft auf dem Wasser ab. Erste Teile dieses Kanals sollen schon vor ca. 2400 Jahren erstellt worden sein.

Zu unserem Besuch in China gehörte auch ein Kloster auf dem heiligen Berg Thai Shan. Dieser Berg ist ca. 1545 Meter hoch. Im alten China verkörperte er den östlichen Eckberg der fünf heiligen Berge des Daoismus. Um den Berg zu besteigen führt eine neun Kilometer lange Treppe mit insgesamt 6293 Stufen herauf. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Seilbahn zu benutzen. Auf dem Gipfel befindet sich ein Kloster, dessen bedeutendstes Gebäude der Tempel des Jadekaisers ist.  Auf dem Berg kann man in einem recht passablen Hotel übernachten und am Morgen den Sonnenaufgang genießen. Dazu hängen in allen Zimmern Chinesische Armeemäntel. Es ist eine ganz eigentümliche Atmosphäre, wenn hunderte Menschen am frühen Morgen in Armeemänteln auf den Aufgang der Sonne warten. Interessant sind auch die tausende von kleinen roten Wollfäden, die am Gipfel quasi in jedem Baum oder Strau zu finden sind. Dabei handelt es sich um religiöse Rituale, die dazu dienen das Böse zu vertreiben.

cn-shanghai5Den Schluss unserer Reise bildete ein Besuch von Shanghai. Die Stadt hat geschätzt etwa 19 Millionen Einwohner und bildet einen eindrucksvollen Kontrast zu der eher traditionell anmutenden Hauptstadt Beijing. Moderne Hochhäuser befinden sich auf der kleinen Insel Pudong.  Lohnenswert ist hier der Jin Mao-Tower, der mit 420,5 Metern höhe bis 1998 das höchste Gebäude Chinas war. Von diesem Gebäude bietet sich ein eindrucksvolles Bild von Shanghai und der Bond, der Uferpromenade mit ihren kolonialen Prachtbauten. Quasi zu jeder Tageszeit sieht man hier Menschen jeden Alters die Qigong ausüben, eine chinesische Meditations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist.

Zu den wenigen historischen Sehenswürdigkeiten zählt die siebenstöckige „Long-Hua-Pagode“ die aus der Zeit de Song-Dynasie (960–1279) stammt.

Eine der wichtigsten religiösen Stätten Shanghais ist der Jadebudda-Tempel, in ihm befinden sich zwei sehr bemerkenswerte und viel besuchte Budda Statuen, die jeweils aus einem einzigen Block aus weißer Jade geschnitten wurden.

Insgesamt gehörte die Reise nach China zu meinen außergewöhnlichsten Touren. Neugierig geworden? In der Bildergalerie sind noch weitere Bilder.